Gemeinnützige Treuhandstiftung für ganzheitliches und autarkes Leben

Frühlingserwachen

Hallo Klardenker,

mit der letzten Wortmeldung habe ich hoffentlich nicht allzu düstere Gedanken verbreitet. Um ein wenig dabei zu helfen, wie man mit all den Erfahrungen und Informationen umgehen kann und zur eigenen Stärke zurück findet, möchte ich für gut 15 Minuten nochmals Dr. Daniele Ganser zu Wort kommen lassen.

Bei allen Anforderungen, die an uns gestellt werden, denke ich ,dass es absolut notwendig ist, die eigenen Prioritäten im Leben und in der Gemeinschaft zu überdenken und für sich selbst klar zu definieren. Nur aus einer gewonnen inneren Stabilität heraus, ist es möglich zu existieren und vielleicht auch noch etwas Gutes für das Gemeinwohl zu bewirken. Wenn wir uns immer wieder verunsichern und verängstigen lassen, schwächt das vor allem das eigene Sein und die eigene Gesundheit. Statt nur den schlechten Meldungen zu verfallen, hilft es manchmal, sich der eigenen Erfahrungen und Beobachtungen zu besinnen.

In der letzten Woche erreichten mich, so wie in jedem Jahr zu dieser Zeit, Mails, die vom Verbot der alten Sorten berichteten – sprich der Verhinderung des Saatgutes alter Sorten. Monsanto und Co. haben in den letzten 20 Jahren eine verbrecherische Doktrin walten lassen. Während es im Jahre 1985 weltweit ganze 7.000 Saatgut-Unternehmen gegeben hat, deren Anteil am Weltmarkt jeweils weniger als 1 Prozent betrug, waren es im Jahr 2009 nur noch 10 Konzerne, die gemeinsam mehr als 74 % des Weltmarktes kontrollierten und immer mehr genverändertes Saatgut in Umlauf brachten. In der Europäischen Union stammen mittlerweile 95 Prozent des Gemüse-Saatgutes von nur 5 Konzernen!

Die menschenverachtenden Folgen sind, so denke ich, durchaus bekannt.

In diesem Fall erleben wir, dass heute nicht mehr jeder Plan so einfach und widerstandslos umgesetzt werden kann. Die Arbeit von wachen und aktiven Menschen haben, auch Danke der Vernetzung, viel bewirkt. Inzwischen hat sich so manches umgekehrt bzw. kann man sagen, dass sich eine neue Marktlücke aufgetan hat. Was im Privaten begonnen hat, ist heute regelrecht in Mode gekommen. Zahlreiche Magazine, Fernsehsendungen und Rundfunkbeiträge kürten Stadtgärtnern zum großen Trend. Berlin wurde dabei ein Vorreiter. Projekte, wie die Begrünung bzw. Bewirtschaftung des Daches des Parkhauses im Wedding , des Rollfeldes auf dem ehemaligen Flughafen in Tempelhof oder der Prinzessinengarten in Kreuzberg, wurden Vorzeigeobjekte. Alleine das Beispiel in Kreuzberg zeigt, wie man aus einer Brache von 5600 m² einen Nachbarschaftsgarten machen kann. Jetzt wachsen dort mehr als 400 verschiedene Pflanzen – 16 Sorten Kartoffeln, Grünkohl, Fenchel… und Blumen unterschiedlicher Art. Was die Neugärtner nicht für den Eigenverbrauch benötigen wird verkauft. Der ökonomische Aspekt gewinnt stetig an Bedeutung. Inzwischen gibt es in der Hauptstadt mehr als 200 Urban Gardening Projekte. Heute bietet nahezu jeder Bezirk den Raum für Tauschbörsen für Jedermann, um Pflanzen, Saatgut und gärtnerische Erfahrungen auszutauschen.

Der Anbau von Gemüse und Blumen ist absolut angesagt und wird längst von offizieller Seite aus als Urban Farming bzw. Urban Gardening betitelt. Zunächst wurden selbst ernannte Stadtgärtner als „komische“ Ökos oder Bio-Freaks bezeichnet. Nicht zuletzt die Skandale der letzten Jahre in der Lebensmittelindustrie haben entscheidend zu einem Umdenken geführt. Die Nachfrage nach Bioprodukte ist inzwischen so groß, dass sie nicht mehr gedeckt werden kann. Wo Bio drauf steht muss nicht immer Bio drin sein, denn die Zahl der Schwarzen Schafe nimmt zu. Alle wollen ein Stück vom neuen Kuchen abhaben – das ist verführerisch.

 Die Entwicklung hin zum eigenen Anbau hat sich dermaßen gefestigt, dass sie von Stadtplanern und Wissenschaftlern als Chance gesehen wird, um sozialen und ökonomischen Problemen entgegen zu wirken. Urbanes Grün soll den ökologischen Fußabdruck der Städte verkleinern und die Versorgung der Bewohner mit sichern. (hatten wir das im Osten nicht schon mal?) Die Trendforscherin Silke Borgstedt vom Heidelberger Sinus-Institut spricht von „Re-Grounding“, dem Wunsch nach neuer Erdung in einem immer komplizierter werdenden Umfeld. „Statt den Anforderungen von außen hinterher zu hecheln, möchte man Dinge selbst vorantreiben und gestalten“, sagt sie. Forschungsinstitute befassen sich mit der Frage, inwieweit Städte sich für den Gemüseanbau eignen. „Nahrung dort herzustellen, wo man sie essen will, oder Nahrung dort zu essen, wo man sie gerade geerntet hat, stellt eine gesunde und nachhaltige Balance von Produktion und Konsum her“, sagt Katrin Bohn vom Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der TU Berlin.

Im Jahre 2050 werden fast 80% der Weltbevölkerung in Städten leben.

Die Zukunft von Metropolen wie New York, Paris, Rio de Janeiro oder Tokio sei grün, sagen Stadtplaner. Die Stadt könne in Zeiten des Klimawandels und hoher Energiepreise nur dann überleben, wenn die Menschen der Natur auch dort wieder mehr Raum geben. 

So steht es auch im aktuellen Welt-Agrarbericht. Der von 500 Wissenschaftlern im Auftrag der Vereinten Nationen und der Weltbank verfasste Report konstatiert: Die industrielle Landwirtschaft wird auf Dauer nicht in der Lage sein, die Menschheit zu ernähren – vor allem wegen ihres immensen Ressourcenverbrauchs und ihrer Abhängigkeit vom Öl. Daher lautet die Empfehlung des Reports, kleinbäuerliche Strukturen wiederherzustellen. Einige Städte halten sich bereits daran. Mehr als die Hälfte des Gemüsebedarfs Pekings wird in der Stadt angebaut sowie verkauft, das Gemüse kostet zudem weniger als die Importprodukte. In Havanna stammen sogar 90 Prozent des Gemüses aus lokalem Anbau.

Der Niedergang der Autoindustriestadt Detroit ist wohl ein sehr prägnantes Beispiel für einen Strukturwandel. Die Bewohnerzahl ist von 2 Millionen auf 700.000 geschrumpft. Der Mut und Lebenswille der heutigen Einwohner ist bemerkenswert. Es hat sich eine faszinierende und vielfältige Kunstszene etabliert und es sind Tausende von Mini-Farmen entstanden. Zusammengerechnet produzieren die freien Farmer jährlich rund 17 Tonnen Lebensmittel. Einer der Detroiter Visionäre ist der Stadtplaner Robin Boyle von der städtischen Universität. „Wo Sonnenblumen wachsen, haben die Menschen noch nicht aufgegeben“, sagt er.

„Detroits Zukunft wird grün sein, grüner als die jeder anderen Großstadt in den USA“, prophezeit Boyle.

In dieser Reportage wurde die Bewegung anschaulich vermittelt.

Aber kommen wir zurück nach Deutschland. In 29.000 Einwohnerstadt Andernach am Rhein nennt sich das Urban-Gardening-Projekt: „Essbare Stadt Andernach“. Der Sachbearbeiter der Stadtverwaltung Lutz Kosack entwickelte das Konzept für den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern auf öffentlichen Flächen. Inzwischen hat das Beispiel Schule gemacht – es kamen Interessenten aus den Nachbargemeinden und sogar aus der Schweiz und den Niederlanden. „Ein Quadratmeter Grün war vorher nicht schöner und hat viel Geld gekostet“, sagt Kosack. Langzeitarbeitlose pflegen die Anlagen, die Biodiversität wird gefördert und die Bewohner bekommen wieder ein Verhältnis zu ihren Lebensmitteln.

Bemerkenswert ist natürlich auch der Aspekt, das Anbau und Verteilung ohne großen Transport usw. auskommen. Es gibt neben diesen neuen bzw. eigentlich alten Wegen auch vermehrt Versuche, Tier- und Pflanzenzucht mit alternativen Formen zu entwickeln. Ich komme nochmal zurück zu einem Beispiel aus Berlin. In der ehemaligen Malzfabrik im Bezirk Schöneberg hat sich die Firma ECF Farmsystem angesiedelt. Dort wird ein Doppelsystem aus Gemüseanbeu und Fischzucht praktiziert – genannt – Aquaponic. In einem ehemaligen Schiffscontainer schwimmen Fische. Ihre Ausscheidungen enthalten vor allem Ammonium, das durch einen Filter in Nitrat umgewandelt wird. Das nitrathaltige Wasser wird in ein über dem Container stehenden Gewächshaus geleitet. Die Wurzeln des Gemüses wachsen in diesem Wasser. Die Pflanzen kommen so ohne Humus, ohne andere Düngemittel, ohne Pestizide und mit bis zu 90% weniger Wasser aus als in herkömmlichem Anbau. In diesem geschlossenen System leben die Fische ohne die Zugabe von Antibiotika. Ziel ist es, pro Jahr auf 24 Tonnen Fisch zu bringen und 35 Tonnen Gemüse zu ernten. Die Kunden können den Fisch vor Ort kaufen oder einen wöchentlichen Gemüsekorb abonnieren.

Ob das nun das Nonplusultra ist, sei hier dahin gestellt. Fakt ist, dass immer mehr Großstädte auf Konzepte dieser Art setzen. Singapour zeigt wohin die Reise geht.

Gewiss ist, dass es gut ist zu wissen, was man auf den eigenen Teller lässt. Gartenarbeit tut der Psyche gut und ist ein wunderbarer Ausgleich zu den täglichen Anforderungen. Vielleicht beginnt eine Revolution ja im eigenen Garten? Der Kleingärtner als Avantgarde: alternativ, nachhaltig, und zukunftsfähig. Platz für Grün ist auf dem kleinsten Balkon. Dabei gibt es ganz erstaunliche Ideen und der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Das Saatgut von Jahrhunderte alten und bewährten Obst- und Gemüsesorten ist nach wie vor zu bekommen. Nutzen Sie die Chance, erfreuen Sie sich an Ihrem Erfolg, tauschen Sie und geben Sie es weiter.

Im Anschluss habe ich einige Buchempfehlungen bzw. zum Thema passende Links, die Ihnen vielleicht nützlich sind.

Ernten kann man nur, was man auch gesät hat – und das gilt auf allen Gebieten.

Genießen Sie den nahenden Frühling.

 

Christiane Clauss-Ude

 

Was Oma und Opa noch wussten: So haben unsere Großeltern Krisenzeiten überlebt

Von Oma und Opa lernen: So kommen Sie sicher durch die Krise

Strom kommt aus der Steckdose, und Lebensmittel kommen aus dem Supermarkt. Doch so einfach ist das nicht. Schon gar nicht in Krisenzeiten. Die ausreichende und verlässliche Versorgung mit Nahrung und Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Schon kleinste Störungen im komplexen Räderwerk der Logistik können schwerwiegende Konsequenzen haben.

Und plötzlich sind die Regale leer!

Wir leben von weltweiten Importen und täglich rollenden Lebensmitteltransportern. Einige wenige Supermarktketten sichern die Versorgung der städtischen Zentren. Gleichzeitig haben wir höchstens Vorräte für vielleicht zwei, drei Tage, können wenig selber kochen und wissen gar nicht mehr, wie und wo unsere Lebensmittel produziert werden. Sich selbst zu versorgen, diese Fähigkeit ist uns gänzlich abhandengekommen. Kommt es zu Engpässen, sitzen wir in der Falle. Und die Wahrscheinlichkeit, dass aus der Wirtschafts- und Finanzkrise eine Versorgungskrise entsteht, ist beängstigend groß.

Klug ist, wer jetzt vorsorgt.

Es braucht an sich nicht viel, um auch Krisen gut zu überstehen. Das Buch knüpft am Wissen unserer Großeltern an, die mehr als eine existenzielle Versorgungskrise zu überstehen hatten, und bietet weise Ratschläge, einfache Rezepte und bewährte Einsichten, wie wir auch ohne Geld, Strom und Supermarkt für eine lange Zeit gut, gesund und nachhaltig überleben können.

So düster die Voraussagen des Autors sind, seine Ausführungen für ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben machen Mut und machen Spaß. Fischen, Pilze suchen, Wildkräuter vom Wegesrand sammeln, Beeren einkochen, Brot backen, wursten, einen Räucherofen mauern und vieles mehr – unser Tisch ist reich gedeckt, wir haben nur verlernt, dies zu erkennen.

Dieses Buch liefert Ihnen kompetentes Wissen für ein unabhängiges und autarkes Leben
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Selbstversorgt – Das Startprogramm für Einsteiger (GU Garten Extra)

Selbstversorgt – so schmeckt’s einfach am besten! Nur: Wie fängt man am besten an? Und was ist eigentlich wann dran? „Selbstversorgt – Das Startprogramm“ macht den Einstieg leicht und zeigt ganz praktisch, wie’s geht. Ob säen, pflanzen oder ernten: Anhand von fünf exemplarischen Beeten lernen Sie ganz konkret, was zu welcher Jahreszeit im Beet zu tun ist. Zwei aufeinander aufbauende Tutorials für das erste und das zweite Jahr im Küchengarten vermitteln Ihnen alles, was Sie für den Start brauchen. Alle wichtigen Arbeitsschritte sind detailliert in Text und Bild erklärt. Die Pflanzen aus den Beispielbeeten sind in Porträts ausführlich beschrieben: über 50 leckere, beliebte und pflegeleichte Gemüse-, Obst- und Kräuterarten. Und für alle, die mehr wissen möchten, gibt es Specials zu weiterführenden Themen, z.B. Fruchtfolge. Im Serviceteil helfen Ihnen ein Pflanzenschutz-Planer, ein Gemüse- und ein Obstplaner bei der Anlage Ihrer Beete. So sind Sie das ganze Jahr über gut selbstversorgt!

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Selbstversorger-Balkon: Das Monat-für-Monat-Konzept

 

Das Monat-für-Monat-Konzept: jetzt auch für den Balkon. Das Buch übernimmt die Planung, höchst praxisnah und anwenderorientiert: kurze Basics, dann sofort loslegen. Pro Monat: Anbaupläne für ein kleines Hochbeet, drei Gemüsetaschen und fünf Töpfe. Aussaatkalender, Einkaufslisten für Saatgut.

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Links:

https://balkonernte.blogspot.de/

https://www.biobalkon.de/gemuese_auf_dem_balkon

https://www.livingathome.de/balkon-garten/balkon/5151-rtkl-balkongarten

https://utopia.de/ratgeber/mein-eigenes-gemuese-auch-ohne-garten-balkon-terrasse-fensterbrett-fensterbank-salat/

https://www.die-selbstversorger.de/garten-clips-bilder-1.html

https://www.kompostfarm.de/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Antwort auf Frühlingserwachen

  • Vielen, vielen Dank!!!!
    Im Februar stand ich voller Eindrücke vor Ihrem Haus…wir machen aber weiter,

    LG aus Dresden….

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